BauSV 4/2024


Tagungsbericht


Johannes Jochem


Wie aus dem »Nebeneinander« ein »Miteinander« wird

Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Rechtsanwälten, Richtern und Technikern durch das CBTR


Der Beitrag ist eine Nachlese zur 13. Tagung des CBTR am 7. Juni 2024 in Würzburg.


Bereits vor über 20 Jahren haben Baujuristen und Bautechniker erkannt, dass für eine praxisgerechte Rechtsanwendung und damit auch für sachgerechte Ergebnisse im Wirtschaftsleben das wechselseitige Verständnis unabdingbare Voraussetzung ist. Dies betrifft nicht nur das technische Verständnis von Richtern und Richterinnen im Bereich der Rechtsprechung. Denn um Rechtsstreitigkeiten vor Gericht zu vermeiden, ist eine zielführende Kommunikation und Kooperation auf der Baustelle erforderlich.

Diese wiederum wird maßgeblich beeinflusst durch den vorbereiteten Vertrag und in diesem Bereich nicht nur denjenigen Teil des Vertrages, der aus juristischen Klauseln besteht, sondern vor allem der Leistungsbeschreibung und der Regelung der Vergütung. Damit ist die Ausschreibung des Vertrages angesprochen, die fortwährend ein immer noch unterschätzt interdisziplinäres Thema ist.

Ein jeder dürfte bereits die Erfahrung gemacht haben, dass die Streitlösung gelingt, wenn die Kommunikation funktioniert und Juristen und Techniker nicht nur »im eigenen Saft schmoren« und damit aneinander vorbeireden, sondern jeweils Verständnis für die Betrachtungsweise des anderen mitbringen, was unabdingbare Voraussetzung für die gemeinsame Lösungsfindung ist.

Daher wurde im Jahre 2001 der gemeinnützige Verein Centrum für Deutsches und Internationales Baugrund- und Tiefbaurecht e.V. (CBTR) von hochkarätigen Vertretern verschiedener Fakultäten bestehend aus Baujuristen, ausgewiesenen Experten der Bauwirtschaft, Baubetriebswirtschaft sowie der Wissenschaft der Bautechnik und Geotechnik gegründet.

Seitdem treffen sich die hochkarätigsten Vertreter der Rechtsprechung, der Rechtsberatung sowie der Baubetriebswirtschaft und Bautechnik im 2-jährigen Turnus zur interdisziplinären CBTR-Tagung mit Fachvorträgen aller dieser Fachrichtungen, aber auch zum kommunikativen Miteinander, Networking und dem Festakt der Verleihung des Tiefbaurechtspreises, der bronzenen Asparagus-Schaufel, jeweils an einen Techniker und einen Juristen.

Am 7. Juni 2024 fand in der Residenzstadt Würzburg bereits die 13. Tagung statt, die sich in besonderem Maße diesem Ziel auch im Dialog von Praktikern mit Universitäten, Hochschulen, Fachgremien aus der Technik sowie baurechtlichen Vereinigungen verpflichtet fühlt.

Unter Leitung von Präsident Prof. Dr. Axel Wirth (und seinem Nachfolger, Dr. jur. Florian Englert) kamen zum Get-together am Vorabend, dem spannenden Vortragsteil sowie der interessanten Exkursion auf dem Main Teilnehmer jeder Couleur zusammen und nutzten die Möglichkeiten der Fortbildung und des Networkings.

Die Verbundenheit der Deutschen Gesellschaft für Baurecht (DGfB e.V.) sowie der ARGE Baurecht im Deutschen Anwaltverein (DAV) offenbarte die Anwesenheit des Vorstandsmitglieds Dr. Oliver Koos von der ARGE Baurecht, von Univ.-Prof. Dr. Rolf Katzenbach sowie Dr. Florian Englert vom Vorstand der DGfB.

Gleichermaßen waren die Repräsentanten der maßgebenden Deutschen Gesellschaft für Geotechnik e.V., Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Moormann, sowie der STUVA, Studiengesellschaft für Tunnel und Verkehrsanlagen STUVA e.V., als maßgebende Forschungsstelle für die Verbesserung des innerstädtischen Verkehrs und des unterirdischen Bauens, Univ.-Prof. Dr. Ing. Martin Ziegler, bei der Tagung.

Ebenfalls anwesend war Prof. Dr. Rolf Kniffka, der langjährige Vorsitzende des für das Baurecht und Werkvertragsrecht maßgeblichen VII. Senats beim Bundesgerichtshof (BGH), der die Vortragsreihe mit einem Appell an die Verstärkung der interdisziplinären Zusammenarbeit begann.


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