
Wenn Untergründe sich noch zu stark verformen können oder Risse aufweisen, werden häufig »Entkoppelungsmatten« unter Fliesen und Platten eingesetzt. Technisch handelt es sich hierbei um eine »Sandwichbauweise«, bei der auf einer harten Unterlage ein weiches Zwischenmedium aufgebracht wird, auf das wiederum eine starre Schale, vorzugsweise aus keramischen Fliesen oder aus Naturwerkstein, verlegt wird.
Da zu den »anerkannten Regeln der Technik« nicht nur die praktisch erprobte und erfolgreiche Anwendung gehört, sondern auch ein theoretisches unterstützendes Gerüst, soll die Wirkungsweise von Entkoppelungsmatten im Rahmen dieses Fachberichts rechnerisch mit zuvor ermittelten Labordaten nachgewiesen werden.
Die Wirkung von Entkoppelungsmatten lässt sich kurz zusammengefasst folgendermaßen beschreiben: Abbau von Schubspannungen von keramischen und sonstigen Hartbelägen am Belagsanfang. Dazu zählen
Dazu betrachtet man zunächst einen starren Belag, der auf einen starren Untergrund im Verbund verlegt wird. In nachfolgendem Beispiel »möchte« der Zementestrich schwinden, wird aber an der Oberseite durch den starren Belag daran gehindert. Es entstehen Schubspannungen im Kleberbett und Zug- und Biegezugspannungen im Belag.
Die entstehenden Schubspannungen im Kleberbett sind wegen der größten abzubauenden unterschiedlichen Verformung von Belag und Estrich am Rand am größten und bauen sich nach innen mehr oder minder schnell ab. Die »Abbaustrecke« kann man am besten mit dem Begriff »Spannungseintrittslänge« bezeichnen. Bildlich gekennzeichnet ist dieser Vorgang in Abb. 2 durch den Farbübergang von Rot nach Blau. Deshalb lösen sich Beläge im Schadensfall unter sonst gleichen Bedingungen vorwiegend am Rand. Wird der Zementestrich erwärmt, kehren sich lediglich die Vorzeichen der Spannungen um.
Die Spannungseintrittslänge ist abhängig von der Steifigkeit des Verlegemörtels und / oder Entkoppelungsmatte.
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