
Nach dem Auszug kam es zum Streit zwischen Vermietern und Mietern über Schäden am Laminat-Fußboden der Wohnung. Während der Vermieter vermutete, die Schäden seien durch zu feuchtes Wischen entstanden, wiesen die Mieter diesen Vorwurf zurück. Durch eine Mikroskopie konnte die tatsächliche Schadensursache festgestellt werden.
Im Rahmen eines Mieterwechsels bemängelt der Vermieter Schäden am Laminatfußboden. Der Vorwurf lautet, die Mieter hätten durch unsachgemäße Reinigung (zu feuchtes Wischen) Schäden verursacht. Die Kanten des Laminats seien dadurch aufgequollen, der Fußboden in der gesamten Wohnung müsse neu verlegt werden. Im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens sollte der Sachverhalt geklärt werden.
Die betroffene Wohnung befindet sich im Erdgeschoss eines nicht unterkellerten Zweifamilienhauses. Der Laminatfußboden befindet sich also auf einer unmittelbar an das Erdreich angrenzenden Bodenplatte.
Am Laminat werden im Einzelnen bemängelt:
Dies ist in den Abbildungen 1–5 exemplarisch dokumentiert. An den zwei durchgeführten Ortsterminen wurden an ausgewählten Stellen Übergangsschienen entfernt und Sockelleisten demontiert. Außerdem wurde
das Laminat in der Fläche geöffnet. Vom Laminat wurden Proben zur weiteren Untersuchung entnommen.
Im Rahmen des zweiten Ortstermins wurden folgende Messwerte erhoben:
Die Bauteilfeuchte des Estrichs im Übergang Wohnzimmer / Esszimmer sowie im Türdurchgang Schlafzimmer / Eingang betrug je 64% (Messmethode: Messung der Dielektrizitätskonstante, Messwerte von über 30% deuten auf eine Durchfeuchtung des Bauteils hin). Die Holzfeuchte des Parketts im Kinderzimmer betrug im Öffnungsbereich 13%. Im Türdurchgang Schlafzimmer / Eingang betrug die Fugenbreite unter der Übergangsschiene z.T. nur 1,0 mm.
In jedem Raum, in dem die Sockelleisten stichprobenartig entfernt wurden, betrug die Fugenbreite an mehreren Stellen weniger als 5 mm. Teilweise waren die Laminatelemente knirsch, d.h. ohne jeglichen Abstand an die Wände, gelegt. In Teilbereichen war die Randfuge mit dauerelastischem Material (vermutlich Silikon) gefüllt.
In keinem der drei Öffnungsbereiche war eine Folienunterlage vorhanden, zwischen der Laminatunterseite und dem Estrich bzw. dem Parkettboden war lediglich eine Schaumkunststoffmatte vorhanden.
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