
Auf dem oberen Parkdeck eines Parkhauses wurde auf dem Boden ein Oberflächenschutzsystem aufgebracht. Einige Tage nach der Applikation traten nach der ersten Beregnung der Fläche auf der beschichteten Oberfläche punktuelle bräunliche Verfärbungen auf (Abb. 1). Die Verfärbungen waren stets in Vertiefungen und Poren aufgetreten und hatten eine Größe von maximal einem Quadratzentimeter. Im Zuge der Mangelfeststellung sollte die Ursache der Verfärbungen ermittelt und die Vorgehensweise zur Beseitigung der Schäden vorgeschlagen werden.
Zur gleichen Zeit traten wenige Tage nach der Applikation des Oberflächenschutzes bei einigen weiteren Bauwerken (Abb. 2) auf bewitterten beschichteten Bodenbereichen punktuelle Farbveränderungen auf. Auch an diesen Bauwerken wurde die Ursache für die Farbveränderungen ermittelt.
Im Folgenden werden die Vorgehensweise bei der Ursachenermittlung erläutert sowie mögliche Varianten zur Vermeidung der Verfärbungen aufgezeigt.
Der Aufbau der Bodenbeschichtung, wie exemplarisch in Abb. 3 dargestellt, beinhaltete stets eine auf dem Untergrund und ohne Dichtungsschicht applizierte, sandgefüllte und abgesandete Verschleißschicht mit einer Deckversiegelung. Die Befunde wurden in allen gängigen begeh- und befahrbaren Oberflächenschutzsystemen mit Absandung festgestellt. Allen Oberflächen war eigen, dass die Deckversiegelung keine ausreichende Schichtdicke aufwies, um die hervorstehenden Gesteinskörner vollflächig zu bedecken. Es traten immer wieder Perforationen in der Deckversiegelung auf.
Abb. 4 und Abb. 5 zeigen in der Draufsicht exemplarisch die Verfärbungen. Es ist deutlich zu erkennen, dass die Verfärbungen von einem Korn ausgehen und dass sich auf der Beschichtungsoberfläche über diesen Punkt hinaus konzentrisch eine gefärbte Korona mit nach außen abnehmender Farbintensität eingestellt hat. Die Färbung in der Abstufung gelblich-rötlich-braun erinnert an frisch entstandenen Eisenrost. Ebenfalls ist festzustellen, dass die Körner häufig in flachen Mulden vorliegen, die nach Regenereignissen mit Wasser gefüllt sind.
Des Weiteren ist auf Abb. 4 auffallend, dass sich an mehreren Kornspitzen der Sandeinstreuung in der Deckschicht Einrisse gebildet hatten. Das zeigte ebenfalls die sehr dünn applizierte Deckversiegelung. In Abb. 5 liegt sogar die meiste Gesteinskörnung frei.
Aus dem Beschichtungsaufbau wurden Kleinproben mit jeweils verfärbtem Korn einschließlich darauf haftenden Beschichtungsresten herauspräpariert und ins Labor gebracht.
Den ganzen Beitrag können Sie in der August-Ausgabe von »Der Bausachverständige« lesen.
Informationen zur Abo-Bestellung
Diesen Beitrag finden Sie auch zum Download im Heftarchiv.