Unter dem Titel »Kleiner Steckbrief« werden in loser Folge die wichtigsten biogenen Schädlinge, vor allem Schwämme und Pilze, kurz vorgestellt und ihre maßgeblichen Kriterien in Form eines Steckbriefs aufgezeigt. Die Steckbriefe eignen sich zum Sammeln sowie als erster Anhaltspunkt und zur Erläuterung im Rahmen der Schadensaufnahme.
Die am häufigsten vertretene Art der Kellerschwämme ist der Braune Kellerschwamm (Coniophora puteana), früher auch Brauner Warzenschwamm genannt.
Er gehört zur Familie der Braunsporrindenpilze. Deshalb wird er auch Dickhäutiger Braunsporrindenpilz genannt. Er kommt im Gegensatz zu dem, was man mit seinem Namen assoziiert, nicht nur in Kellerräumen vor. Man findet ihn ebenso in allen Teilen von Gebäuden und im Außenbereich.
Wenn das Substrat Holz vorhanden ist sowie Feuchtigkeit und Temperatur stimmen, kann er alle Holzarten befallen. In der Literatur wird berichtet, dass sogar auch tropische Hölzer (Huckfeld 2015) bewachsen werden.
Er hinterlässt eine intensive Braunfäule mit Würfelbruch (Querbruch). In der finalen Abbauphase kann das Holz einfach zwischen den Fingern zu Pulver zerrieben werden.
An älteren, abgetrockneten Befallsstellen werden Myzel und Stränge abgebaut und es bleiben nur dunkle Strangabdrücke am Holz übrig.
Der Braune Kellerschwamm gilt als »Nassfäulepilz«, was sich durch die Fähigkeit erklärt, bei höheren Holzfeuchten zu wachsen – im Gegensatz zum Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans), der eine niedrigere Holzfeuchte bevorzugt. Allerdings stirbt der Kellerschwamm auch bei Feuchteentzug schnell ab. Dadurch besteht die Möglichkeit für weitere Holzzerstörer, die eine niedrigere Holzfeuchte benötigen, das Holz zu besiedeln, wie z.B. für die Gattung der Blättlinge.
Neben dem Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans) und Ausgebreitetem Hausporling (Donkioporia expansa) ist der Braune Kellerschwamm einer der am häufigsten vorkommenden Holz zerstörenden Pilze in Gebäuden. Er hinterlässt Braunfäule mit dunkleren Verfärbungen und dem typischen Würfelbruch.
Die Probenahme des Materials zur Bestimmung im Labor macht häufig Probleme, da Stränge, Myzelien und Fruchtkörper nur schlecht vom Untergrund abgelöst werden können. Man erhält meist nur Bruchstücke. Dadurch werden die gewachsenen Strukturen zerstört.
Von mikroskopischen Merkmalen soll hier nicht weiter gesprochen werden, denn diese können von Sachverständigen vor Ort bei der ersten Einschätzung des Schadens nicht durchgeführt werden.
Den ganzen Beitrag können Sie in der Februar-Ausgabe von »Der Bausachverständige« lesen.
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