
An dieser Stelle werden in loser Folge die wichtigsten biogenen Schädlinge, vor allem Schwämme und Pilze, in kurzer Form vorgestellt und ihre maßgeblichen Kriterien in der Art eines kurzen Steckbriefs aufgezeigt. Die Steckbriefe eignen sich zum Sammeln sowie als erster Anhaltspunkt und zur Erläuterung im Rahmen der Schadensaufnahme.
Die beiden am häufigsten vertretenen Arten der Braunfäuletrameten bzw. Porenschwämme sind der Breitsporige Porenschwamm (Antrodia vaillantii) und die Wellige Braunfäuletramete (Antrodia sinuosa).
Weiße Porenschwämme gehören neben dem Echten Hausschwamm, dem Kellerschwamm und dem Ausgebreiteten Hausporling zu den wichtigsten Gebäudepilzen. Allerdings werden die eben genannten Hausfäulepilze wesentlich häufiger als Antrodia-Arten nachgewiesen.
Die häufigsten Befallsorte sind feuchte Dachböden, Keller und erdberührte Beuteile. Hier hinterlassen die Pilze eine intensive, auffällig helle Braunfäule mit Würfelbruch (Querbruch). Dabei wird einer der Hauptbestandteile von Holz, die Cellulose, verstoffwechselt. In der finalen Abbauphase kann das braunfaule Holz einfach zwischen den Fingern zu Pulver zerrieben werden.
Der Weiße Porenschwamm gilt als »Nassfäulepilz«, was sich durch den Anspruch auf eine höhere Holzfeuchte (51 bis 150% über Sättigungsbereich) erklärt. Im Gegensatz dazu bevorzugt der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans), ebenfalls ein Braunfäuleerreger, eine niedrigere Holzfeuchte.
Weiße Porenschwämme fallen durch ihre schneeweißen Fruchtkörper mit Poren auf (makroskopisch sichtbar), die oft in Myzel eingebettet liegen. Die vorhandenen, ebenfalls schneeweißen Stränge, die teilweise eisblumenartig wachsen, sind sehr auffällig. Bei älteren Befällen ändert sich wenig. Die Fruchtkörper vergilben bzw. werden bräunlich. Die Stränge werden cremefarbig und sie treten weiter von der Oberfläche hervor, da das Myzel dünner wird. Fruchtkörper können sich gut zu einer Artenbestimmung eignen.
Porenschwämme können bei Abtrocknen des Schadens in eine sogenannte »Trockenstarre« fallen. Sobald wieder optimale Bedingungen herrschen, wachsen sie weiter und der Holzabbau wird fortgesetzt.
Die Probenahme des Materials zur Bestimmung im Labor ist meist einfach, denn Myzel, Stränge sowie Fruchtkörper lassen sich leichter vom Holz ablösen als beim Braunen Kellerschwamm. Die Stränge bleiben selbst im trockenen Zustand biegsam (wichtiges Merkmal).
Von mikroskopischen Merkmalen soll hier nicht weiter gesprochen werden, denn diese können von Sachverständigen vor Ort bei der ersten Einschätzung des Schadens nicht durchgeführt werden.
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