BauSV 4/2022


Bautechnik

Hinweise zur Verlegung (Bauweise) von Betonrinnen
Abb. 1: Hoch belastete Rinne in Fahrbahnmitte

Karl-Uwe Voß


Hinweise zur Verlegung (Bauweise) von Betonrinnen


1 Planungsgrundlagen

Rinnen sind Bauteile, für deren Herstellung sowohl beim Planer als auch beim Ausführenden die nötige Fachkunde und langjährige Erfahrung vorliegen sollten. Dies ist auch der Grund dafür, dass bei der Auswahl der Baustoffe und der Bauausführung besondere Sorgfalt aufzuwenden ist, um dauerhafte und gebrauchstaugliche Entwässerungsrinnen herstellen zu können.

Die Ausführungen hier sollen dazu dienen, die wichtigsten Fehler bei der Planung und Ausführung von Rinnen darzustellen, um die Gefahr für die Entstehung von Schäden an Entwässerungsrinnen zu minimieren. Nachfolgend sind einige wesentliche Faktoren für die Entstehung von Schäden zusammengestellt:

  • über die Planung hinausgehende Belastung der Rinne, wobei auch die Belastung in der Bauphase zu berücksichtigen ist,
  • fehlende bzw. nicht ausreichende Berücksichtigung der in der Rinne entstehenden Temperaturspannungen bei der Festlegung der Bewegungsfugenabstände und der zu verwendenden Fugenfüllstoffe sowie nicht ausreichende Berücksichtigung der Einbautemperaturen,
  • ungeschützte Lagerung des Fundamentbetons auf der Baustelle und nicht ausreichende Verdichtung des Fundamentbetons,
  • Verwendung von Fugen- und Bettungsmörteln mit nicht ausreichender Qualität (selbst gemischte Zementmörtel),
  • zu hohe Festigkeit der Fugenmaterialien,
  • Auswahl nicht optimaler Steingrößen bzw. Steingeometrien,
  • Einstellung des Fugenmörtels zu fließfähiger Konsistenz,
  • Verzahnung des Fugenmörtels im Bereich nicht verfüllter Fugen zwischen den Bordsteinen und
  • nicht ausreichender Verbund zwischen Pflastersteinen und dem Fugen- bzw. Bettungsmörtel (Verzicht auf die Verwendung von Haftvermittlern bei der Ausführung der Rinne).


1.1 Belastung der Rinne

Nicht selten wird die Verkehrsbelastung von Entwässerungsrinnen von den Planern unterschätzt. So werden teilweise Verkehrsflächen geplant, bei denen mehrere negative Faktoren zusammenkommen. Das Beispiel aus Abb. 1 zeigt eine hoch belastete Mittenrinne einer engen Straße mit Busverkehr, die unter Verwendung kleinformatiger und noch dazu dichter Natursteine geplant und auch ausgeführt wurde.

In Kombination mit einer nicht sachgerechten Füllung der Fugen mit dem Fugenmörtel resultierten teilweise die in Abb. 2 dargestellten massiven Schäden, die im Normalfall zuerst den Fugenmörtel (Rissbildung) und später die gesamte Rinne (Herausbrechen der Natursteine) zerstören.

Im Rahmen der Öffnung der Rinne zeigte sich, dass kein sachgerechter Verbund zwischen den sehr dichten Natursteinen und dem Fugenmörtel vorlag (bei dichten Natursteinen steigt das Risiko zur Ablösung des Fugenmaterials von den Pflastersteinen an). Begünstigt wurden die Abrisse zwischen den Baustoffen besonders im Randbereich der Rinne dadurch, dass im Rahmen der Planung keine Randeinfassung vorgesehen worden war.

Bei der Dimensionierung von Flächenbefestigungen und auch von Rinnen ist zu berücksichtigen, dass in der Bauphase zum Teil hohe Beanspruchungen vorliegen, die ggf. deutlich über die der Nutzungszeit hinausgehen. Abb. 3 zeigt eine »ruhige Anliegerstraße«, die neben der Pkw-Nutzung angabengemäß nur selten u.a. durch Fahrzeuge der Müllabfuhr befahren worden sein sollten.

In der Bauphase werden aber auch solche Rinnen regelmäßig einer hohen Beanspruchung durch den Lieferverkehr ausgesetzt (hier am Beispiel eines Transportbetonfahrzeugs und einer Betonpumpe, s. Abb. 3).


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