
Von Herstellerseite wird das Thema Schutz- oder Trennlage bei Dachbahnen aus weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid, nicht bitumenverträglich (PVC-P-NB), unterschiedlich behandelt. Einige Hersteller schreiben »zwingend« den Einsatz einer Trennlage aus PE-Folie unter Kiesauflast oder bei Plattenbelägen im Feinkiesbett vor, andere empfehlen »vorzugsweise« den Einsatz einer Trennlage aus einer 0,2 mm bis 0,25 mm dicken PE-Folie und bei weiteren ist keine Trennlage erforderlich.
Als schwerer Oberflächenschutz zur Sicherung der Bahnen gegen Windsog kommen Kiesschüttungen, Plattenbeläge oder Pflanzungen bei der losen Verlegung zum Einsatz. Entsprechend der DIN 18531-3:2017 [1] kann die Lagesicherung durch eine Auflast erfolgen.
Gesteinsschüttungen bestehen aus einer mindestens 50 mm dicken Schüttung aus Rundkies der Körnung 16/32. Nach der Flachdachrichtlinie [2] ist eine Schutzlage auf der einlagigen Abdichtung sowie beim Aufbringen des Kieses mit pneumatischer Förderung generell anzuordnen. Nach der DIN 18531-3 [1] wird die Anordnung einer Schutzlage unter einer Gesteinsschüttung empfohlen.
Als Schutzlage mit hoher Perforationsbeständigkeit sind u. a. Kunststoffvliese mit einem Flächengewicht von mindestens 300 g/m2 oder Dränagematten geeignet [3].
Im Rahmen dieser Veröffentlichung soll zu den nachfolgenden Fragen Stellung genommen werden:
Nachdem in einer Flachdachabdichtung eines Gründachs immer wieder Undichtigkeiten festgestellt wurden, wurden ca. acht Jahre nach Fertigstellung aus der gesamten Dachfläche von etwa 30.000 m2 mehr als 40 Proben für Laboruntersuchungen entnommen. Als Abdichtung war eine homogene, nicht bitumenverträgliche Dachbahn aus weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid (PVC-P-NB) in einer Nenndicke von 1,5 mm verlegt worden.
An allen Mustern wurde die Dicke gemessen sowie der E1-2-Modul (Elastizitätsmodul) im Zugversuch ermittelt. Aus Abb. 1 wird ersichtlich, dass mit abnehmender Dicke der E1-2-Modul ansteigt. Bei der Ausgangsdicke von 1,5 mm liegt der Modul bei etwa 15 N/mm2, bei Dicken unter 1,35 mm steigt der E1-2-Modul auf über 125 N/mm2 an. Deutlich zu erkennen sind zwei Niveaus für den E1-2-Modul: Ein Werteniveau im Bereich von 15 bis 35 N/mm2 und ein Niveau im Bereich von 50 bis 150N/mm2. Nach näherer Überprüfung der Entnahmestellen konnten diese beiden Werteniveaus unterschiedlichen Dachaufbauten zugeordnet werden:
Im Bereich der niedrigen Modulwerte war als Trennlage eine PE-Folie (Dampfsperre) in einer Nenndicke von 0,25 mm verwendet worden.
Im Bereich der hohen Modulwerte kam anstelle der PE-Folie ein Schutzvlies mit einem niedrigen Flächengewicht zum Einsatz.
Der weitere Schichtenaufbau war auf dem gesamten Dach identisch: Er bestand entweder aus einer Extensivbegrünung (Dränschicht, Filterschicht aus Kunststoffvlies und Vegetationstragschicht mit Moos-Sedum-Begrünung) oder aus Rundkies (Rand- und Entwässerungsbereiche).
Das Ergebnis näherer Untersuchungen an exemplarischen Proben aus den beiden Bereichen ist in Abb. 2 dargestellt und lässt sich wie folgt zusammenfassen:
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