BauSV 4/2024


Bautechnik

Abb. 1: Spachtelarbeiten mit einer zementären Spachtelmasse

Wolfram Steinhäuser


Der Entwurf der neuen Anwendungsnorm E DIN 53298-1:2024-06 für hydraulisch erhärtende Bodenspachtelmassen

Das Ende strittiger Auseinandersetzungen?


Der Entwurf der neuen Anwendungsnorm E DIN 53298-1 2024-06 [1] behandelt hydraulisch erhärtende Bodenspachtelmassen, die zur Herstellung von Spachtelschichten nach DIN EN 13318 [2] als Untergründe für die Verlegung von Oberbelägen und Beschichtungen sowie als Sichtspachtelböden zur direkten Nutzung im Innenbereich dienen und die Eignung des Untergrunds für die vorgesehene Verlegeart sicherstellen. Dieses Dokument wurde vom Arbeitsausschuss NA 062-10-01 AA »Prüfung von Klebstoffen für Bodenbeläge, Wand- und Deckenbekleidung« im DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP) erarbeitet. Gegen den Inhalt dieses Dokuments kann Einspruch erhoben werden.


Laut diesem Entwurf sollten bei den Einsprüchen über folfende Kanäle Stellung bezogen werden:

  • vorzugsweise online im Norm-Entwurfs-Portal von DIN unter >www.din.de/go/entwuerfe bzw. für Norm Entwürfe der DKE auch im Norm-Entwurfs-Portal der DKE unter www.entwuerfe.normenbibliothek.de, sofern dort wiedergegeben,

  • oder als Datei per E-Mail an nmp@din.de möglichst in Form einer Tabelle. Die Vorlage dieser Tabelle kann im Internet unter www.din.de/go/stellungnahmen-norm-entwuerfe oder für Stellungnahmen zu Norm Entwürfen der DKE unter www.dke.de/stellungnahme abgerufen werden,

  • oder in Papierform an den DIN-Normenausschuss Materialprüfung (NMP), 10772 Berlin oder Am DIN-Platz, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin.

Es wird gebeten, mit den Kommentaren zu diesem Entwurf jegliche relevanten Patentrechte, die bekannt sind, mitzuteilen und unterstützende Dokumentationen zur Verfügung zu stellen.


Die E DIN 53298-1 2024-06 gilt nicht für Estriche gemäß DIN 18560

Dieses Dokument gilt nicht für Bodenspachtelmassen auf Dispersions- und Reaktionsharzbasis. Es ist nicht anzuwenden auf Estriche gemäß DIN 18560 [3].

Mithilfe der hydraulisch erhärtenden Bodenspachtelmasse wird eine homogene Oberfläche im Hinblick auf Saugfähigkeit, Ebenheit und Festigkeit erzielt. Außerdem werden alte Spachtelmassen- und Klebstoffreste abgesperrt. Das ist besonders beim Spachteln von Altestrichen wichtig. Hervorzuheben sind die kurzen Wartezeiten bis zur Begehbarkeit und Belastbarkeit der Spachtelmassen nach dem Einbau.

In diesem Entwurf heißt es dazu [1]:

»Spachtelmassen werden immer in dünnen Schichten im Verbund aufgebracht. Aufgrund der Vielzahl relevanter Eigenschaften, wie z.B. frühe Belegbarkeit, Schleifbarkeit, Festigkeit und Emissionsverhalten, werden Bodenspachtelmassen ausschließlich als Werktrockenmörtel hochkomplexer Zusammensetzungen aus Bindemitteln, Füllstoffen und einer Vielzahl von Additiven hergestellt. Für die Anwendung von Spachtelmassen im Verbund sind unter anderem folgende Merkmale zutreffend:

enge Toleranzen beim Anmischen mit Wasser,

Untergründe werden in der Regel grundiert, um homogene Produkteigenschaften unabhängig vom Untergrund zu erzielen,

Bodenspachtelmassen werden mit geeigneten Grundierungen im System angewendet,

große Schichtdickenunterschiede innerhalb der ausgebrachten Spachtelschicht, bei trotzdem homogenen Oberflächeneigenschaften (Saugfähigkeit, Ebenheit / Glätte, Festigkeit u.a.),

Festlegungen zur Belegbarkeit sind nur produktspezifisch möglich. Bodenspachtelmassen mit ihren spezifischen Merkmalen sind eine eigenständige Produktgruppe.«


Dieses Dokument beschreibt die hauptsächlichen Eigenschaften von Fußbodenspachtelmassen und legt gleichzeitig die Rahmenbedingungen für deren Anwendung fest. Unterschieden werden selbstverlaufende (selbstnivellierende) Bodenspachtelmassen und standfeste (nicht selbstverlaufende) Bodenspachtelmassen, Zwischenstufen sind möglich.

So werden beispielsweise von den Verlegewerkstoffherstellern unter der Rubrik »Ausgleichen-Spachteln-Füllen« sogenannte Dickschichtausgleiche angeboten, die man beim Einbau von dicken und gleichmäßigen Schichten durchaus zu den Estrichen zählen könnte. Die Dickschichtausgleiche werden im Verbund auf den jeweiligen Untergrund eingebaut.


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