Immer wieder ereignen sich tragische Unfälle auf Dächern. In Mönchengladbach oder Rastede (Landkreis Ammerland) sind jüngst zwei Jugendliche durch Lichtkuppeln gebrochen und mehrere Meter in die Tiefe gestürzt. Durchstürze durch ungesicherte Lichtplatten oder Dachöffnungen sind leider eine immer wieder auftretende Unglücksursache.
Vor allem bei Bestandsgebäuden wie Schulen, aber auch vielen anderen öffentlichen Bauwerken, sind die Zugänge zu Dachflächen häufig nicht ausreichend gegen unbefugte Nutzung gesichert. Auf diese Gefahr weist der Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. (FVLR) konsequent hin und macht deutlich, dass es einfache Lösungen für die Nachrüstung der erforderlichen Sicherheitseinrichtungen gibt.
Große Höhe birgt hohe Risiken: Während bei Neubauten oftmals bereits bei der Planung für Sicherheit auf dem Dach gesorgt wird, ist es bei Bestandsgebäuden nicht immer der Fall. Häufig fehlen hier auch geeignete Möglichkeiten, den Zugang zu den Dachflächen einzuschränken und für Unbefugte zu verhindern.
Für Jugendliche sind die Dachflächen besonders reizvoll und die Überwindung etwaiger Sperren bieten eine zusätzliche Herausforderung. Aber diese Dachflächen sind natürlich nicht weniger risikolos. Ungesicherte Dachöffnungen und für die Versorgung mit natürlichem Tageslicht erforderliche Lichtkuppeln oder Lichtbänder, insbesondere wenn sie zweckentfremdet werden, bergen Gefahren.
»Alle Bereiche eines Daches mit mehr als zwei Metern Absturzhöhe müssen nach der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A 2.1 mit Einrichtungen zur Absturzsicherung von Personen ausgestattet sein«, berichtet Ulrich Koch, Geschäftsführer des FVLR. »Ist dies aus technischen Gründen nicht möglich, müssen Auffangvorrichtungen vorhanden sein.«
Abdeckung oder Einbauten
Um den Schutz vor einem Absturz auch bei geöffneten Lichtkuppeln und Lichtbandklappen sicherzustellen, empfiehlt Ulrich Koch, Dachoberlichter mit zusätzlichen Einrichtungen, die eine dauerhafte Durchsturzsicherheit sicherstellen, auszustatten. Für Wartungsarbeiten an Lichtkuppeln mit Rauch- und Wärmeabzugsgeräten (NRWG) oder an RWA-Geräten in Lichtbändern sind nach DIN 4426 Schutznetze und Gitter in oder unter der Öffnung der Geräte vorzusehen.
Die gängigsten Systemlösungen wie Abdeckungen, Gitter oder Stabsysteme, die auf oder in der Lichtelementkonstruktion installiert werden, verfügen über einen Eignungsnachweis nach BS-Bau 18. Die Lösungen der jeweiligen Systemhersteller lassen sich mühelos auch nachträglich einbauen. Zudem bieten einige Systeme einen weiteren Vorteil: erhöhten Einbruchschutz.
Sicherheit für alle
»Absturzsicherungen und Auffangeinrichtungen haben den großen Nutzen, dass sie in der Regel dauerhaft installiert bleiben und damit auch einen dauerhaften Schutz bieten«, sagt Koch. Dieser dauerhafte kollektive Schutz stellt eine gewisse Sicherheit für alle auf der Dachfläche befindlichen Personen sicher.
Für eine weitere Beratung stehen die Mitglieder des FVLR zur Verfügung.
Der FVLR stellt sich vor
Der FVLR Fachverband Tageslicht und Rauchschutz e.V. wurde 1982 gegründet. Er repräsentiert die deutschen Hersteller von Lichtkuppeln, Lichtbändern sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen. Sie verfügen über ein umfangreiches, langjähriges Know-how und technisch qualifizierte Mitarbeiter. Sie beraten Planer und Anwender umfassend und leisten aktive Hilfestellung bei der Projektierung, Ausführung und Wartung von Tageslicht-Dachoberlichtern sowie Rauch- und Wärme-Abzugsanlagen.
Lichtkuppeln und Lichtbänder erfüllen vielfältige Aufgaben in der Architektur. Rauch- und Wärmeabzugsanlagen sind unverzichtbare Bestandteile des vorbeugenden baulichen Brandschutzes. Der FVLR hat es sich zum Ziel gemacht, europaweit produktneutrale, sachliche und fundierte Forschungs- und Informationsarbeit zu leisten, bei Planern, Architekten, Entscheidungsträgern und Anwendern. Aus diesem Grund ist der FVLR auch aktives Mitglied in EUROLUX, der Vereinigung der europäischen Hersteller von Lichtkuppeln, Lichtbändern und RWA. Er wirkt darüber hinaus in den einschlägigen Gremien zur internationalen und europäischen Normungsarbeit mit.
